9. & 10. Lauf IDM Supersport Assen, NL Sonntag 22. Juli 2012 Zum ersten Mal wurde dieses Jahr in der IDM ebenfalls die noch schnellere Streckenvariante ohne die Ruskenhoek-Schikane gefahren. Der 6. Gang Vollgas Rechtsknick hatte es schwer in sich und verzieh nicht den kleinsten Fehler beim Einlenken. Nach 2 Wochen Ferien eigentlich super ausgeruht fing ich mir natürlich genau vor dem Wochenende eine heftige Erkältung ein. Wie ein Waschlappen hievte ich mich am Freitag für die Trainings aufs Motorrad. Bis am Abend lief es bereits ziemlich gut und das Gefühl für Motorrad und Strecke war sehr gut! Die Zeiten waren aber noch nicht so überzeugend und auch Teamkollege Daniel Sutter (aktuell 2. im Gesamtklassement) hatte Mühe mit den ersten 5 mitzuhalten. Die Strecke schien den Yamahas ziemlich entgegenzukommen. Am Samstagmorgen gings mir dank Medikamenten körperlich etwas besser, im Kopf war ich aber immer noch alles andere als fit. 4-5 Runden gingen gut und ich war sofort schnell, danach wars mit der Konzentration aber vorbei. Mit dem Qualifier-Reifen holte ich zwar in einer guten Runde noch 1 Sekunde raus, mehr als 1 Runde am Limit am Stück ging jedoch nicht. Zu viele kleine und zum Teil gefährliche Fehler schlichen sich ein. Ich war enttäuscht, da ich wusste, dass noch viel mehr drin wäre, wenn ich mich während 2-3 Runden steigern könnte. Im zweiten Qualifying versuchte ich deshalb Kraft zu sparen und den Qualifier schon sehr früh einzusetzen. Leider erging es mir nicht viel besser, ich machte einfach zu häufig kleine Fehler und war im Kopf nicht 101% bereit. Ausgerechnet in der schnellsten Runde, als ich nach der Hälfte ca. 0.3 Sekunden schneller war, machte mir der Verkehr noch einen Strich durch die Rechnung. Viele konnten sich in den letzten 5 Minuten (wenn auch nur minim) steigern und landeten noch ganz knapp vor mir. Deshalb nur Startplatz 17. Rennen 1 Wieder einmal gelang mir ein guter Start und ich lag direkt auf Position 12. Ich hatte einen guten Rhythmus und fuhr zeitweise schneller als mit dem Qualifier-Reifen :) Nach etwa 5 Runden liess die Konzentration wieder etwas nach und ich machte einige kleine Fehler, welche mich den Anschluss an den 10. Platz kosteten. Ich war deshalb überhaupt nicht enttäuscht, als es in der 6. Runde einen Abbruch aufgrund eines harmlosen Sturzes mit Ölverlust gab ;) So hatte ich etwas Zeit, mich zu erholen. Nach dem Restart verblieben noch 10 Runden. Ich ordnete mich auf Platz 10 ein und hatte nach vorne und hinten gut 2 Sekunden Luft. Trotz grösster Anstrengungen waren die letzten 3 Runden die reinste "Sitzen-Bleiben-Übung" und ich konnte den Speed einfach nicht mehr mitgehen. Ich wurde zwar nicht mehr überholt, da die Zeitabstände des ersten Rennens aber addiert wurden, rutschte ich leider noch auf Platz 11 zurück. Aufgrund eines holländischen Gaststarters gabs aber die Punkte für den 10. Rang. Rennen 2 Nach gut 11 Stunden Schlaf ging es langsam bergauf mit der Gesundheit. Wir veränderten noch ein paar Einstellungen an der Gabel, da ich im Rennen im Vergleich zu den Konkurrenten vor allem beim Einlenken Zeit verlor. Nach der ersten Runde lag ich von Startplatz 17 diesmal sogar auf Platz 9. Und nun konnte ich auch gut mit der Gruppe von 12 bis auf 8 mitfahren. Nach ca. der Hälfte des Rennes hatte Marc Moser in der ersten Kurve einen groben Vorderrad-Rutscher. Er verlor den Schwung und kam etwa 2 Meter von der Linie ab. Ich sah die Lücke und bremste mich in die 210 Grad Kurve innen rein. Als er mich innen bemerkte, liess er jedoch die Bremse ebenfalls wieder los, zog nach innen und wollte mir von aussen die Türe zumachen. Mir ging langsam aber sicher der Platz aus und da er weiter nach innen zog, musste ich stark überbremsen um am Schluss gerade noch knapp hinter ihm durchzukommen. Ganz knapp berührten wir uns dabei noch mit den Rädern, und nach dem Ruck, war es bereits zu spät um nochmal einzulenken, und ich musste mit vollem Tempo ins Kies. Nach einem kurzen aber intensiven Kraft- und Balance-Akt und einer grossen Portion Glück schaffte ich es, das Motorrad kurz vor der Absperrung zu stoppen und machte mich so schnell wie möglich wieder zurück auf die Strecke. Das ganze Manöver kostete mich aber gut 15 Sekunden und ich fand mich auf Platz 19 wieder :( Ausserdem hatte ich mir beim Notbremsen im Kies auf gut Deutsch gesagt dermassen die Eier am Tank angeschlagen, dass ich gut eine Runde brauchte, bis ich wieder einigermassen gerade und locker auf dem Motorrad sitzen konnte. Im Anschluss versuchte ich noch mein Bestes auf dem Weg zu den Punkterängen, fuhr meine absolut schnellste Runde und kam schlussendlich nach Abzug von 2 Gaststartern genau auf dem 15. Platz ins Ziel. Dieser kurze Ausritt ins Kies nervte mich natürlich gewaltig und es entgingen mir wertvolle Punkte. Abgesehen davon und unter Berücksichtigung meiner Form und der Hoch-Form der Yamaha Konkurrenz in Assen, war es aber ein akzeptables Resultat. In zwei Wochen in Schleiz (D) ist aber Revanche angesagt! Die Natur-Rennstrecke kommt unseren Kawasakis umso mehr entgegen. |
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