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IDM Supersport Saisonauftakt Lausitzring 2013
Sonntag 21. April 2013

Am vergangenen Wochenende wurde die SUPERBIKE*IDM 2013 offiziell und unter neuem Management eröffnet. Nachdem der offizielle Test am Lausitzring wegen Schnee und Schmelzwasser auf der Piste abgesagt werden musste, konnte nun stattdessen von Montag - Mittwoch vor dem ersten Lauf noch getestet werden. Da die meisten Fahrer, inkl. Team Vogiracing, neben dem Rennsport noch 100% einer geregelten Arbeit nachgehen (mĂŒssen ;) ), waren die Testtage aber nur dĂŒrftig besucht. Wir konnten dank flexiblen Arbeitgebern immerhin einen Tag frĂŒher anreisen und am Mittwoch doch noch einige Testkilometer abspulen.

Wie in den bereits erfolgreichen Wintertests in Cartagena (E) in der Altjahrswoche und Aragon (E) im MĂ€rz, waren die MotorrĂ€der von Roman Raschle wieder top vorbereitet. Wir fanden schnell einen guten Rhytmus und ein gutes Setup ĂŒber die ĂŒppigen und zahlreichen Bodenwellen des Eurospeedway Lausitz. Trotz der sinkenden Teilnehmerzahlen in allen Kategorien, wurde am Freitag schnell klar, dass es die Spitze und die Leistungsdichte in der IDM Supersport auch dieses Jahr in sich hatten. Neben Titelverteidiger Tatu Lausletho (FIN) und diversen Podiumspiloten von 2012 waren auch Neulinge wie Jed Metcher (AUS) aus der Supersport WM und Rookie Luca GrĂŒnwald (Meister aus der IDM Moto3 2012) am Start. Und nicht zuletzt sind natĂŒrlich auch die teaminternen "Konkurrenten" nicht zu unteschĂ€tzen ;). Bruder Philippe von Gunten macht nach dem 3. Schlussrang im Yamaha R6 Dunlop Cup ebenfalls den Schritt in die Supersport zum Kawasaki Schnock Team Shell Advance und war in den Tests ebenfalls bereits gut dabei. FĂŒr Vize-Meister Daniel Sutter, welcher 2013 in die Kategorie Superstock 1000 wechselte, tritt nun der schweizer Routinier Roman Stamm als dritter Kawasaki-Pilot und als klarer TitelanwĂ€rter bei den 600er an.

Im ersten Qualifying am Samstag Morgen um 08.00 Uhr war es noch sehr kalt und wir sparten uns den weichen Quali-Reifen fĂŒr den Nachmittag. Leider konnte ich auch am Nachmittag nicht mehr viel rausquetschen. Die etwas andere Form des Quali-Reifens, machte es mir in den vielen langgezogenen Kurven mit grosser SchrĂ€glage schwer den zusĂ€tzlichen Grip auf den Boden zu bringen. NatĂŒrlich war ich mit Startplatz 12 und Reihe 3 nicht zufrieden, bis auf die ersten 5 Fahrer waren die Zeiten aber sehr eng beeinander. Phippu konnte den Qualifier etwas besser umsetzen und sicherte sich mit 3 Zehntel schnellerer Zeit die 9. Startposition ebenfalls in Reihe 3 - das Familienduell war also eröffnet ;))

Rennen 1
Der Startplatz ganz innen war diesmal eindeutig ein Nachteil. Ich kam zwar gut weg, musste aber in der ersten Kurve hinten anstehen, wĂ€hrend andere mit Schwung aussen rum vorbeiziehen konnten. Leider war Phippu in den ersten engen Kurven nach dem Start genau vor mir und bei Teamkollegen hĂ€lt man sich mit Ellenbogen-Duellen eher etwas zurĂŒck. Ich liess wohl aber etwas zu viel Raum und verlor noch 2 PlĂ€tze. Danach versuchte ich mich wĂ€hrend 3 Runden irgendwo auf der Bremse nach den langen Geraden wieder vorbeizudrĂŒcken. Die Maschinen bzw. das Gewicht der Konkurrenten machten es aber unmöglich aus dem Windschatten vorbeizukommen. Bei diesen Überholversuchen in den ersten 3 Runden verlor ich viel wertvolle Zeit und als ich dann an den zwei Konkurrenten und anschliessend an Phippu vorbeigegangen war, hatten wir den Anschluss an die vordere Gruppe bereits verloren. Noch Ă€rgerlicher war aber, dass die vorderen Fahrer am Schluss grosse Reifenprobleme hatten und ich bis auf wenige Meter wieder ranfahren konnte. Mit etwas weniger RĂŒckstand hĂ€tte man vielleicht noch 1 Platz holen können... Mit Rang 8 war ich aber sicher zufrieden und motiviert fĂŒrs Rennen am Sonntag.


Rennen 2
Am Start und in den ersten Kurven setzte ich mich diesmal etwas entschiedener durch und lag nun direkt hinter Phippu, der wieder aussen vorbeiziehen konnte. Nun konnte ich allerdings schon in Runde 2 an ihm vorbeigehen und versuchte Tatu Lausletho zu folgen. Nach einem gewaltigen Rutscher und "fast-Highsider" fiel ich aber ein paar Sekunden zurĂŒck und Phippu konnte auf der Geraden sogar vorbeiziehen. Auf der Bremse nach der Gegengeraden konterte ich aber wiederrum und gab nun noch einmal alles um Tatu einzuholen. Ich kam nicht mehr ganz ran, konnte mich aber immerhin von der Verfolgergruppe lösen und hatte 4 Runden vor Schluss ca. 6 Sekunden Vorsprung. Plötzlich fing der Motor gefĂ€hrlich an zu spucken und die Gasannahme mitten in der Kurve verzögerte sich manchmal bis zu einer Sekunde um dann auf einmal voll einzusetzen. Ich verlor Sekunde um Sekunde und kĂ€mpfte mich so gut wie möglich ins Ziel. Mehrmals stĂŒrzte ich beinahe ĂŒber die Bodenwellen, da ich die Maschine nicht mit dem Gas stabilisieren konnte. Es reichte aber tatsĂ€chlich - mit nur noch wenigen Zehntel Vorsprung konnte ich den 7. Rang ins Ziel fahren. In der Auslaufrunde musste ich das Motorrad ohne den letzten Tropfen Benzin am Streckenrand abstellen und fuhr mit unserem nun offiziellen Teamfotografen Hausi per Roller zurĂŒck zur Box. Ein elektronischer Fehler an einem Sensor bewirkte irgendwie, dass mein Motor viel zu viel Benzin verbrauchte (15 statt der berechneten 12 Liter). Da ich aber bereits im Quali geringfĂŒgig mehr verbrauchte als die Teamkollegen, kippten meine Mechaniker glĂŒcklicherweise einen Liter Extra-Reserve ein... geili Sieche!:)

Nach den ersten 2 LĂ€ufen stehe ich auf Rang 7 und bin auf Kurs zu meinem Ziel - dem Endrang in den Top10. Gleichzeitig habe ich aber gesehen, dass die LĂŒcke zu den Top 5-6 nicht mehr gross ist und meine ganz persönlichen Ziele natĂŒrlich etwas angepasst ;)


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