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IDM Supersport 2013 - Hockenheim
Sonntag 22. September 2013

Unser Heimrennen in Hockenheim war dieses Jahr leider nicht gleichzeitig das Saisonfinale. Da der Nürburgring anfangs Jahr kurzfristig ausgefallen war, werden wir in 3 Wochen auf dem Lausitzring um die letzten Punkte der Saison kämpfen.

Nach dem verkürzten Rennwochenende auf dem Sachsenring ging es nun wieder wie gewohnt mit den freien Trainings am Freitag los. Im ersten Training war die Strecke allerdings noch nass und der Asphalt nur etwa 12 Grad warm, was keine wirklichen Tests zuliess. Im zweiten Training war die Strecke zwar teilweise noch nass, jedoch zuwenig um mit Regenreifen raus zu gehen. Im dritten Training am Nachmittag gings aber dann richtig los. Nach einigen Vorderradproblemen auf dem Sachsenring fühlte ich mich hier von Anfang an gut. Auch mit den Anpassungen am Setting waren wir auf Anhieb in der richtigen Richtung unterwegs. Platz 6 bestätigte dies und motivierte für die Qualis am Samstag.

Im ersten Quali am Samstag Morgen war der Asphalt wiederum noch sehr kalt. Wir versuchten noch einige kleine Anpassungen und sparten uns den Qualifier-Reifen für den Nachmittag. Die fast sommerlichen Temperaturen liessen dann auch einiges mehr zu. Mit Rennreifen steigerte ich mich bald auf 1.30.4. Den Qualifier konnte ich dann aber leider nicht mehr sehr gut umsetzen. Durch den extremen Grip am Hinterrad schob das Motorrad dauernd übers Vorderrad weg und ich konnte die Linie im kurvigen Motodrom nur schwer halten. Mit 1.30.1 verlor ich auf den sechsten Startplatz zwar nur gerade 0.2 Sekunden, lag aber dennoch nur auf Startplatz 10. Die Hoffnungen ruhten also auf einem guten Start und den doch guten Rundenzeiten, die ich mit dem Rennreifen bereits gefahren war.

Rennen 1
Am Start kam ich gut weg und kämpfte um Platz 7. Bei einem Ellbogenduell mit Tatu Lausletho in der zweiten Kurve musste ich aufgrund eines riesen Rutschers leider den Kürzeren ziehen. Schon bald hatte ich mich aber wieder rangekämpft und konnte auf der Bremse an ihm vorbeiziehen. Nun hiess es die Lücke, welche sich zu Luca Grünwald gebildet hatte, wieder zuzufahren. Ich fand einen sehr guten Rhythmus und kam langsam näher. Dabei fuhr ich sehr regelmässige Rundenzeiten zwischen 1.29.9 und 1.30.2. Als ich an ihm dran war, sah ich auf der Boxentafel erstmals P4. Da mein Teamkollege Roman Stamm und Jan Bühn gestürzt waren, kämpften wir in der Gruppe also um Platz 3! Mit Grünwald konnte ich gut mithalten, zum Überholen hatte ich jedoch keine Chance. Der Yamaha und ihrem mind. 10 Kg leichteren Piloten konnte ich im Windschatten gerade so folgen. Ich wartete also auf einen kleinen Fehler. In der zweitletzten Runde unterlief mir allerdings selber ein kleiner Patzer. Beim Runterschalten vor der zweiten Kurve fiel mir die Null rein und ich hatte einen wilden Rutscher. Ich musste die Bremse ganz kurz etwas lösen und verpasste den Scheitelpunkt um ca. 2 Meter. Sofort zwängten sich Jed Metcher und Bruder Phippu innen durch, und ich hatte einen Rückstand von ca. 1 Sekunde. Da nur noch zwei Runden zu fahren blieben, gab ich alles und fuhr mit 1.29.8 gleich meine persönliche Bestzeit. Eine halbe Runde vor Schluss war ich wieder an der Gruppe dran. Eingangs Motodrom behinderten sich die 3 vor mir gegenseitig etwas. Ich kam mit vollem Schuss auf die Sachs-Kurve zu und wollte zum Angriff übergehen. Vor mir hatte allerdings jeder die gleiche Idee und sie schossen bereits zu dritt nebeneinander auf die Kurve zu. Wohl oder übel sah ich ein, dass es nicht mehr das kleinste Loch gab und ich musste das Gas früher zudrehen. In der zweitletzten Kurve verschätzte sich Grünwald an der Spitze der Gruppe ebenfalls noch etwas und musste etwas weit gehen. Phippu vor mir packte die Chance und konnte ganz knapp vorbeigehen. Da ihn das Manöver ebenfalls etwas Schwung kostete, sahen Metcher und ich wiederum die Chance und riskierten aus der letzen Kurve alles. Obwohl das Hinterrad vom Scheitel bis halb auf die Start-Ziel-Gerade durchdrehte, musste/wollte ich das Gas keinen Milimeter mehr zudrehen. Doch es reichte nicht mehr... Alle 4 passierten die Ziellinie innerhalb von nur 2 Zehntelssekunden. Leider musste ich mich mit Platz 6 abfinden. Wenigstens konnte sich Phippu durchsetzen und bereits in seinem ersten Jahr ein Podium in der Kategorie Supersport feieren!:)

Rennen 2
Nach einem erfolgreichen Warm-Up wollten wir natürlich an die guten Resultate aus dem ersten Lauf anknüpfen. Am Start klappte es etwas weniger gut. In der zweiten Kurve konnte ich aber direkt an Phippu und Ende der Parabolica-Kurve auch noch an Tatu Lausletho vorbeigehen. Wie schon im ersten Rennen hatte ich nun einen kleinen Abstand zu Grünwald auf Platz 5. Ich versuchte mit aller Konzentration die Lücke zu schliessen. Leider hatte ich wieder etwas mehr Mühe mit dem Vorderrad. Im Motodrom verlor ich immer wieder ein paar Zehntel und bald sassen mir auch Metcher und Lausletho wieder im Nacken. Ab Mitte Rennen konnten diese im Gegensatz zu mir sogar noch etwas aufdrehen und fuhren regelmässige hohe 29er Zeiten. Ich verlor den Anschluss an sie ebenfalls, konnte die 3-4 Sekunden Vorsprung nach hinten aber ebenfalls gut verteidigen. Als einsamer 7. erreichte ich schliesslich das Ziel. Natürlich war ich enttäuscht über die zwei verlorenen Plätze und auch das verpasste Podium im ersten Lauf. Insgesamt konnte ich aber wiederum gute und konstante Rundenzeiten fahren und trotz etlicher Situationen, die weit über das Limit der Reifen hinausgingen, konnte ich mit der kleinen Ausnahme im 1. Lauf alles abfangen und Landschaden vermeiden.

Dank der guten Ergebnisse der letzten 6 Läufe konnten Phippu und ich im Gesamtklassement nun ausserdem an Pepjin Bjisterbosch vorbeiziehen und liegen neu mit nur einem Punkt Differenz auf Platz 9 (Phippu) und 10 (Chrigu). In der Hoffnung, dass es in 3 Wochen auf dem Lausitzring nicht bereits schneit, können wir uns also auf ein spannendes Finale freuen!:)


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