IDM Supersport 2014 - Oschersleben I Dienstag 24. Juni 2014 Der Hand-Spezialist in der Schweiz hat grünes Licht gegeben. Die Spezial-Therapie des Sportphysiotherapeuten Fritz Heuser vom Yamaha Cup scheint sich ausbezahlt zu haben. Der Bruch ist zwar noch nicht verheilt, sollte aber der Beanspruchung standhalten. Die Schmerzen würden aber wohl noch ein Problem sein, meinte er... Das erste Freitagstraining fiel bei kalten Temperaturen und Regen ins Wasser. War mir allerdings ganz recht, da ich die Hand so noch etwas schonen konnten. Am Nachmittag konnte ich dann die ersten Runden wagen. Die Schmerzen beim Kuppeln waren nicht mehr extrem schlimm, das Ein- und vorallem schnelle Umlenken machte mir aber noch Mühe. Nach einigen Runden hatte ich den Weg des geringsten Widerstands einigermassen gefunden. Doch je schneller die Zeiten wurden, desto härter und schwieriger wurde es. Gerade am Limit, wenn das Hinterrad durchzudrehen begann, oder das Vorderrad mal etwas Grip verlor, konnte ich einfach zu wenig entgegenhalten und musste eher mal das Gas wieder kurz zumachen. Bis 1.5 Sekunden über meine Bestzeiten ging es relativ gut, doch je schneller desto schmerzhafter und unberechenbarer bzw. gefährlicher wurde es... Obwohl ich mich am Freitag schon möglichst geschont hatte, machten sich die Belastungen am Samstag Morgen bemerkbar. Die Hand begann doch wieder etwas anzuschwellen. Im ersten Qualifying musste ich die Strecke bereits in der ersten Runde wieder verlassen: Durch ein defektes Gewinde am Ventildeckel trat Öl aus. Bis ich per Abschleppwagen endlich wieder in der Box war, war das Quali natürlich gelaufen. Da wir am Nachmittag noch ein Quali und am Abend noch 17 Rennrunden zu fahren hatten, war es für die Hand aber wohl gar nicht so schlecht. Im zweiten Quali drehte ich nur wenige Runden mit Rennreifen und setzte dann alle Kräfte auf den Qualifier-Reifen. In der ersten fliegenden Runde konnte ich bereits 0.4s rausholen und in der nächsten gleich nochmal 1 Sekunde. Somit lag ich nun auf dem zufriedenstellenden 5. Startplatz. Leider zogen in den letzte Runden noch zwei Gegner um nur wenige Hundertstel an mir vorbei. Dennoch eine gute Ausgangslage für die Rennen. Rennen 1 Das Wetter war schon das ganze Wochenende extrem wechselhaft. Immer wieder fing es an zu tröpfeln. Doch dank starkem Westwind vermochte die Strecke nie richtig nass zu werden. Pünktlich zu unserem Start fing es wieder an. In der Warm-up Runde wurden die Tropfen dann schon etwas grösser. Das Rennen wurde trotzdem gestartet. Ich kam gut weg und reihte mich von Startplatz 7 auf 4 ein. Die erste halbe Runde war sehr angespannt. Alle waren extrem dicht beisammen und es gab viele Überholmanöver. Trotzdem getraute sich keiner so richtig den Hahn voll aufzuziehen, da die Regenschauer an jeder Ecke der Strecke unterschiedlich stark waren. Nach einigen Runden beruhigte sich das Wetter etwas und es ging richtig los. Ich hatte mich auf P6 eingereiht und war am Schluss der Verfolgergruppe. Zuerst dachte ich, den Speed mitgehen zu können, doch nach einigen schmerzhaften Runden und dadurch auch riskanten Manövern musste ich einsehen, dass ich dies so nicht über 17 Runden schaffen würde. Allerdings holte nun auch die Gruppe hinter mir wieder auf und machte gewaltig Druck. Über 10 Runden verteidigte ich mich wie es nur ging und konnte zumindest auf der Bremse viele Angriffe wieder abwehren. Schlussendlich konnte ich alle Konkurrenten hinter mir halten und fuhr dank eines technischen Defekts eines Konkurrenten sogar auf den guten 5. Platz. Unter diesen Bedingungen war ich mehr als zufrieden mit den gesammelten Punkten für die Meisterschaft. Rennen 2 Nach 24 Stunden Mond und Sonnenschein begann das Spiel zum Start des zweiten Rennens wieder von vorne: Nach dem Start hängte ich mich erneut auf Platz 6 hinter die Verfolgergruppe. Diesmal konnte ich besser mitgehen und die Hand fühlte sich wieder besser an. Bald hatte ich auch nach hinten etwas Luft und versuchte erneut, möglichst viele Punkte ohne Risiko und zuviel Belastung nach Hause zu fahren. Der Regen wurde allerdings bald stärker. Um einen Sturz unbedingt zu vermeiden, nahm ich etwas Gas raus und hoffte auf baldige Besserung des Wetters. Teamkollege Roman Stamm, welcher um den Sieg kämpfte, gab der Rennleitung mehrmals Zeichen, dass das Rennen abgebrochen werden muss. Obwohl der Regen im hinteren Teil der Strecke stärker wurde, machte die Rennleitung keine Anstalten, das Rennen zu unterbrechen (und somit den Zeitplan wohl nicht zu gefährden). Nachdem mein Polster nach hinten wieder abgenommen hatte, versuchte ich ebenfalls wieder etwas zu pushen. Doch bereits wenige Kurven später hatte ich einen mächtigen Rutscher, der mich meine Hand sofort wieder spüren liess. Nachdem wir einige weitere Runden durchgestanden hatten und die 2/3 der Renndistantz erreicht waren, damit das Rennen nicht neu gestartet werden muss, wurde endlich abgebrochen. Um einen Sturz mit der schon lädierten Pfote unbedingt zu vermeiden, blieb ich wohl etwas zu sehr auf der sicheren Seite und beendete das Rennen auf dem etwas entäuschenden 9. Rang. Insgesamt konnte ich aber immerhin 18 Punkte mit nach Hause nehmen und in der Meisterschaftstabelle wieder etwas aufschliessen. In nur einer Woche geht es bereits weiter an den Nürburgring. Dazwischen habe ich leider noch Semesterprüfungen, weshalb ich erst Freitag Abend los kann und direkt am Samstag Morgen ins Qualifying einsteigen werde. Mit einer zusätzlichen Woche sollte es hoffentlich auch mit der Hand wieder ein Stück besser gehen! |
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