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IDM Supersport 2014 - Finale in Hockenheim
Sonntag 21. September 2014

Nach dem schlimmen Sturz in Oschersleben, bei dem leider auch Tatu Lausletho und David Schmidt verletzt wurden, konnte ich als einziger wieder an den Start gehen. Die ausgekugelte Schulter war bereits wieder mobil und auch die Wunde an der Hüfte war seit einigen Tagen endlich ganz zugewachsen. Der Schrecken steckte mir aber immer noch ein wenig in den Knochen. Die Rundenzeiten im freien Training waren daher noch ziemlich bescheiden.

Das erste Qualifying fand bei sehr gemischten Bedingungen statt. Erst in den letzten paar Minuten war die Ideallinie vollständig trocken. Mit Intermediate Reifen kam ich aber ganz gut zurecht und lag immerhin auf Platz 10. Im zweiten Quali ging es dann deutlich besser. Da wir noch einige Anpassungen am Setup testeten, ging uns am Schluss leider etwas die Zeit aus. Wegen gerade einmal 10 Sekunden reichte es nur noch für eine einzige Runde mit dem Qualifier-Reifen. Da wären bestimmt noch mehrere Zehntel drin gewesen. Aber Startplatz 8 und somit Reihe drei war auch keine schlechte Ausgangslage.

Rennen 1
Noch am Samstag Abend starteten wir zum ersten Lauf. Ich hatte einen super Start und lag auf Position 4. Leider wurde ich in der ersten Kurve hart abgedrängt und musste den Notausgang hinaus über den Rasenteppich nehmen. Ich verlor etwa sechs Plätze, konnte auf der Bremse in Kurve 2 schon wieder viele überholen und kam auf Platz 8 aus der ersten Runden zurück. So 100% war das Vertrauen immer noch nicht da. Ich konnte deshalb den Anschluss an meinen direkten Konkurrenten in der Tabelle, Pepijn Bjisterbosch (NL), nicht halten. Nach einigen Runden klopfte dann auch schon Teamkollege Jasha Huber von hinten an und ging bald darauf an mir vorbei. Nun gings plötzlich wieder...;) Ich musste einige Runden richtig beissen, um den Anschluss nicht zu verlieren, und die Rundenzeiten waren sofort viel besser. Kurz vor Ende des Rennens startete ich einen Angriff aus dem Windschatten. In der Doppelrechts lag ich vorne, erwischte aber den zweiten Kurvenscheitel nicht ganz und Jasha konnte direkt wieder kontern. Erst in der zweitletzten Runde war auch er etwas spät, und ich konnte mich vorne behaupten. Der 7. Rang (abzüglich Gaststarter sogar Rang 5) war sicher nicht schlecht. Schade konnte ich die Zeiten nicht von Anfang an fahren und so evtl. der vorderen Gruppe dranbleiben.

Rennen 2
Dieses Mal konnte ich am Start zwei Plätze gutmachen und lag auf Position 6. Nach einigen Runden drängte sich Bijsterbosch aus dem Windschatten auf der Bremse an mir vorbei. Ich konnte das Tempo aber nun gut mitgehen und klebte dicht hinter ihm. In der ersten schnellen Links auf die Parabolica-Kurve raus hatte er kurz darauf einen riesen Rutscher. Ich war direkt hinter ihm etwas auf der Aussenseite und hatte keine Chance auszuweichen. Es schaukelte ihn 3 mal so hoch auf, dass sein Hintern etwa 30 cm über dem Sattel war. Ich versuchte alles, um nicht mit ihm zusammenzustossen und konnte nur hoffen, dass er es wieder auffangen konnte, ansonsten wären wir garantiert beide zu Boden gegangen und ich im schlimmsten Fall noch über ihn drüber. In letzter Sekunde konnte er sich auffangen, doch nun waren wir schon so weit von der Linie abgekommen, dass wir beide mit weit über 100 Km/h ins Gras/Kies schossen. Die Leitplanke kam sofort gefährlich schnell auf mich zu, und nur mit aller Kraft konnte ich das Steuer im rutschigen Gras nur wenige Meter vor der Leitplanke rumreissen. Die Aktion kostete mich rund 10 Sekunden, und ich lag nun etwa auf Position 13 und hatte eine kleine Lücke zur nächsten Gruppe. Ich fand den Rhythmus schnell wieder, konnte die Lücke zufahren und die Gruppe schnell überholen. Lediglich Damien Raemy, Landsmann und Konkurrent schon seit jungen Jahren auf den Pocket Bikes, vermochte danach zu folgen und wehrte sicht hartnäckig auf seiner Moto2. Nach einigen heissen Überholmanövern und Kontern konnte ich mich aber durchsetzen und passierte die Ziellinie ein wenig früher. Die beiden Stürze von Bijsterbosch und Iannuzzo in der letzten Runde spielten mir ebenfalls noch etwas in die Karten. Mit Rang 6 konnte ich ebenfalls meinen 6. Gesamtrang in der IDM Supersport 2014 sichern.

Nach Oschersleben waren wir aber alle auch einfach froh, dass alles noch ganz war und bei der erneuten gefährlichen Situation alles gut ausgegangen ist.


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