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IDM Supersport 2015 - Zolder
Sonntag 17. Mai 2015

Letztes Jahr zog ich mir hier leider einen Mittelhandbruch bei einem Sturz im Quali zu und konnte die Rennen nicht fahren. Dennoch gehört die Achterbahn zu meinen Lieblingsstrecken und ich war 2014 bis zum Sturz mit einer Zeit von 1.35.7 sehr gut dabei.

Die freien Trainings am Freitag liefen schon ziemlich gut. Im letzten Turn hatte ich zwar schon in der ersten Runde ein elektrisches Problem und musste mein Motorrad zu Fuss zurück an die Box schieben. Sechs Minuten vor Schluss war der Fehler aber dank vollem Einsatz des Teams gefunden und alles lief wieder. Obwohl ich nur noch 2 Runden fahren konnte, reichte es für Platz zwei. Die Strecke war einfach geil und ich fühlte mich super.

Am Samstag schlug das Wetter ziemliche Kapriolen. Obwohl es den ganzen Tag nie richtig regnete, war es dauernd am nieseln und es herrschte eine gefühlte Luftfeuchtigkeit von 120%. Wir starteten das erste Quali mit Regenreifen. Da es immer mehr abtrocknete, stiegen wir am am Ende hinten auf einen Intermed-Reifen um. Da ich bei nassen bzw. halbnassen Bedingungen noch immer nicht wirklich gut zurecht kam und das Vertrauen nach einigen Stürzen im Nassen immer noch fehlt, lag ich leider nur auf Startplatz 8. Im zweiten Quali war es dann komplett nass und niemand konnte die Zeiten noch verbessern.

Rennen 1
Zum Start des 1. Rennens fing es erneut an stärker zu nieseln und die Frage der Reifen war schnell geklärt. Ich stand mit gemischten Gefühlen in der Startaufstellung und setzte mir als Ziel in erster Linie sturzfrei ins Ziel zu kommen und möglichst weiter Punkte zu sammeln. Am Start kam ich gut weg und konnte bereits ein paar Konkurrenten hinter mir lassen. Direkt hinter Teamkollege Jasha Huber kam ich dann doch recht schnell in einen guten Rhythmus. Wir lagen auf Platz 5 und 6 und konnten trotz viel nässeren Bedingungen die gleichen Zeiten wie im Quali fahren. Die Spitzengruppe bis Platz 3 war jedoch etwas schneller und konnte sich absetzten. Ab Rennhälfte konnten wir uns aber langsam an Frank Brouwer auf Platz 4 rankämpfen und auch vorbeigehen. Kurz darauf riskierte ich auf der Bremse aber etwas zu viel und musste zwei mal einen grösseren Bogen machen. Brouwer konterte wieder und wir verloren den Anschluss an Huber etwas. Einige Runden später war ich aber wieder an Brouwer dran und konnte erneut überholen und mir etwas Platz verschaffen. Mit Rang 5 war ich schliesslich doch ganz zufrieden. Obwohl zur Spitze doch noch etwas gefehlt hatte, kommt das Feeling im Regen langsam wieder zurück, und ich muss mich nicht mehr ganz am Ende des Feldes abkämpfen;)

Rennen 2
Der Sonntag war dann endlich wieder trocken. Auch im Warm-Up war ich mit Platz 2 wieder gut dabei. Leider kamen mir gegen Ende des Warm-Ups einige Wasserspritzer vom eigenen Kühler entgegen. Dies weist normalerweise auf eine defekte Zylinderkopfdichtung hin. Teamchef und gleichzeitig Chefmechaniker Roman Raschle liess sich aber nicht aus der Ruhe bringen. In den knapp zwei verbleibenden Stunden bis zum Start wurde der halbe Motor zerlegt, die Dichtung ausgewechselt und 10 Minuten vor dem Start war alles wieder bereit. Auch hier noch einmal einen riesen Dank an Roman und den Rest des Teams für diese Leistung und den stetigen Einsatz neben der Strecke!

Den Start erwischt ich diesmal noch viel besser und schoss komplett durch die vordere Reihe durch. Nur Huber konnte auf der Innenbahn noch entgegenhalten, und wir lagen erneut direkt auf Platz 4 und 5. Da ich den Anschluss an die Spitze diesmal unbedingt nicht verlieren wollte, zwängte ich mich in der zweiten Runde auf der letzten Rille auf der Bremse am Teamkollegen vorbei und versuchte alles, die kleine Lücke zu Platz 3 wieder zu schliessen. Tatsächlich kam ich ganz langsam wieder etwas ran, die Boxentafel zeigte mir aber auch nach ein paar Runden immer noch +0 an. Huber liess sich also nicht so schnell abschütteln;). Leider war ich während der Aufholjagd in der ersten Rennhälfte wohl etwas zu verbissen am Werk. Zwar konnte ich in den vielen harten Bremszonen immer wieder Zeit gutmachen, die Kraft in meiner rechten Hand liess aber immer mehr nach. Schlussendlich musste ich die Kräfte so einteilen, dass ich überhaupt noch irgendwie genug verzögern konnte und musste zwischendurch fast mit der ganzen Hand anstatt nur mit den Fingerspitzen bremsen. Ich konnte den Speed am Schluss überhaupt nicht mehr mitgehen und wurde schliesslich erneut fünfter. Im Gegensatz zum Regenrennen war ich extrem enttäuscht. Auf der einen Seite konnte ich zum ersten mal richtig mit der Spitze mithalten, dann jedoch noch so zurückzufallen ist aber bitter...

In zwei Wochen reisen wir schon wieder an den Lausitzring, wo wir zusammen mit der DTM (Deutsche Tourenwagen Meisterschaft) das nächste Rennen fahren.


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