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IDM Supersport 2015 - Schleizer Dreieck
Sonntag 2. August 2015

Die Ärztin hatte das Go für die Teilnahme gegeben (so interpretierte ich zumindest Ihre Anweisungen...). Nach ein paar letzten Belastungstests und Tipps in der Physio machten wir uns auf den Weg.

Das Schleizer Dreieck mit seinen vielen schnellen Kurven und anstrengenden Wechseln war zwar nicht optimal für den Wiedereinstieg, jedoch ein guter Belastungstest. Die operierte Schulter verhielt sich bestens. Ich verspürte weder Schmerzen noch war ich sonst irgendwie eingeschränkt. Das einzige Manko war der ständige Hintergedanke ja nicht zu stürzen. Nach den freien Trainings hatte das Vertrauen aber langsam wieder etwas gewonnen. Allerdings machte sich das verpasste Training extrem bemerkbar. Am Abend verspürte ich bereits nach 5-6 Runden die Müdigkeit in den Schultern. Ich machte Fehler, und die fehlende Kraft in den harten schnellen Passagen wirkte sich ebenfalls deutlich auf die Rundenzeiten aus. So kaputt und mit solchem Muskelkater wie am Samstag Morgen, kroch ich zuletzt wohl nach der Grenadier-Taufe in der RS aus dem Bett...

Im Qualifying am Samstag versuchte ich die Kräfte etwas einzuteilen, um für das Rennen am Abend gewappnet zu sein. Im zweiten Quali konnte ich meine absolute Bestzeit vom letzten Jahr (einem der besten Ergebnisse 2014) knapp unterbieten. Da wir noch zwei Gaststarter aus der EM zu Besuch hatten, reichte es leider nur für Startplatz 6.

Rennen 1
Der Start aus der zweiten Reihe gelang mir sehr gut, und ich reihte mich auf dem Buchhübel an vierter Stelle ein. Ende der ersten Runde konnte ich auf der Bremse gleich noch an Lokalmatador Julian Puffe vorbeigehen und passierte die Start/Ziellinie nach der ersten Runde auf Platz 3. Ich konnte das Tempo aber nicht ganz mitgehen und musste mich schliesslich auf Rang 6 zurückreichen lassen und fuhr dort ein relativ einsames Rennen. Durch die Stürze von Chris Stange und leider auch Teamkollege Huber konnte ich am Schluss noch auf dem 4. Rang ins Ziel fahren. Obwohl ich mit der fahrerischen Leistung noch überhaupt nicht zufrieden war, konnte ich doch so wenigstens wieder einige Punkte sammeln.

Rennen 2
Ich kam erneut sehr gut weg und war nach wenigen Metern bereits auf Höhe des Drittplatzierten Stange. Dann wurde dieser jedoch von aussen abrupt in meine Richtung abgedrängt. Ich musste scharf ausweichen, wollte nicht allzuviel riskieren und versuchte mich gleich hinter ihm einordnen. In diesem Moment kam schon der bzw. die nächste angeschossen. Sarah Heide prallte von aussen an mich heran, ich konnte den Schlag abfedern, stand bereits schon fast innen auf den Curbs und hing wieder am Gas, als sie ebenfalls ihre Linie halten wollte und wir nochmals seitwärts aneinander prallten. Ich steckte erneut zurück, um meiner Schulter zuliebe nicht schon in der zweiten Kurve einen Abflug zu riskieren und reihte mich hinter ihr auf Platz 9 ein. Durch das Gedrängel waren leider auf der Aussenbahn wieder einige an uns vorbeigegangen.

Ich versuchte möglichst schnell an ihr vorbeizukommen und die Aufholjagd aufzunehmen. Allerdings biss ich mir ganze acht Runden fast die Zähne aus: Obwohl ich auf der Bremse fast überall stark aufholen konnte, war ich durch den Gewichtsunterschied von wohl fast 20 Kg am Ende der Geraden nie in direkter Schlagdistanz. Nach einigen Überholversuchen, bei denen ich mehr riskierte als ich eigentlich wollte, konnte ich endlich von einem kleinen Fehler profitieren und ging vorbei. Ich konnte nun noch etwas zulegen und auch die Lücke zu Markenkollege Rafael Neuner wieder zufahren und schliesslich an ihm vorbeiziehen. Danach tat sich aber bereits ein grosser Rückstand auf Teamkollegen Huber auf. Etwas enttäuscht fuhr ich auf Platz 7 ins Ziel und konnte durch den Gastfahrer die Punkte des 6. Rangs mit nach Hause nehmen.

Am Mittwoch gehts nun bereits wieder weiter nach Assen. Ich hoffe, dort nach dem etwas holprigen Wiedereinstieg nach der Verletzungspase nun auch die letzten Zehntelchen wieder zu finden, um vielleicht gegen Ende der Saison wieder um Podestplätze mitkämpfen zu können.


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