STK 600 Portimao Sonntag 2. November 2008 Der Finallauf der Superstock 600 EM wurde am Wochenende auf der brandneuen Strecke in Portimao, Portugal, ausgetragen. Die extremen Steigungen, Gefälle und die zahlreichen blinden Kurven machen das Motodromo do Algarve zu einer der anspruchsvollsten und zugleich schönsten Strecken der Saison. Obwohl es an Strom und Wasser im Fahrerlager noch etwas haperte und die Autobahnausfahrt erst Sonntag morgen fertig war, haben die Portugiesen pünktlich zur Eröffnung mit der Superbike WM eine riesen Anlage inkl. Hotel innerhalb der Strecke und riesigen Tribünenanlagen in die Pampa von Portugal gezaubert. Das freie Training war nass, sodass man sich erstmal ohne grossen Druck mit der Strecke bekannt machen konnte. Ich fühlte mich im Nassen sofort wohl und lag auf Platz 11. Die Rückmeldung zur Strecke war im Fahrerlager unisono: "geil!" Im ersten Quali konnte man richtig ziehen, wobei man über die Kuppen immer kurz das Gas zurücknehmen musste damit das Vorderrad einigermassen am Boden blieb... Teamchef Kausch war mit meiner Fahrweise allerdings überhaupt nicht zufrieden und ich mit Platz 19 natürlich auch nicht... Ich musste agressiver ans Werk. Durch den neuen und relativ kalten Asphalt hatten wir in den letzten Runden ziemliche Gripp-Probleme, was man den Pneus auch gut ansehen konnte. Durch 0.2 Bar mehr Luftdruck versuchten wir diesem Problem entgegenzuwirken. Im zweiten Quali herrschten etwas bessere Bedingungen und die Zeiten purzelten im ganzen Feld sekundenweise. Ich verbesserte mich ebenfalls um über vier Sekunden, lag aber dennoch nur auf Startplatz 24. Der Start des Rennens und die erste Runde waren sehr hektisch, da die Strecke viele Überhol- und Ausbremsmöglichkeiten bietet. So dauerte es über 5 Kurven, bis sich alle zum ersten mal eingereiht hatten. Im Training hatte ich auf der Bremse ziemlich zugelegt und konnte mich bergab beim Anbremsen auf eine Haarnadel gut wehren. Ich machte einige Plätze gut und war in den Zweikämpfen agressiver und bissiger als bisher. Mitte des Rennes hatte ich einen kleinen Durchhänger und verlor wieder zwei Plätze. Ich fing mich wieder und konnte mich in den letzten Runden von meinen Verfolgern distanzieren. Mit Platz 21 war ich jedoch weit von meinem Ziel, den Punkten, entfernt. Obwohl ich mich während der ganzen Saison fahrerisch gesteigert habe, hatte ich am Schluss einen klaren Trainingsrückstand, da wir während der Saison praktisch nie trainieren konnten. Meine Konkurrenten haben natürlich auch grosse Schritte gemacht, sodass ich die letzten zwei Rennen wirklich etwas Mühe hatte. Diesen Rückstand gilt es nun über den Winter wieder aufzuholen. Eine Trainingswoche in Spanien in der Altjahrswoche ist bereits fest und mehrere Testfahrten in Portimao, Valencia und Italien geplant. Im ganzen befinde ich mich sicher auf dem richtigen Weg und der Umstieg in die EM war vom Lernfaktor her gesehen immer noch die richtige Entscheidung. Nach dieser Rookie-Saison haben wir uns als Ziel für 2009 einen Platz in den Top 15 gesetzt. |
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